Mediensucht
Medienkisten
Medienkonsum - Wo ist die Grenze zwischen viel und zu viel?
Ich beginne mal bei mir: 2011 hatte ich noch kein Smartphone, sondern ein ganz normales Mobiltelefon und kam mit meinem Leben bestens klar. Schon ein Jahr später konnte ich mir nicht mehr vorstellen, wie mein Leben ohne Smartphone noch stattfinden sollte. Ich telefoniere keineswegs mehr, doch der Unterschied zwischen diktierbaren kostenlosen Nachrichten über einen Messenger zu kostenpflichtigen und mühselig einzutippenden Tasten-SMS ist für mich gewaltig. Außerdem bin ich ein großer Hörbuch Fan und vorher musste ich mir CDs im CD-Player oder noch früher dem mobilen Kassettenabspielgerät überall mit hinnehmen. Das war weitaus umständlicher als das heute zu handhaben ist. Im Urlaub kann ich meine Mails checken, bekomme als Selbständige meine Telefonnachrichten per Mail geschickt und kann dringende Mails ganz einfach gleich beantworten oder gar mit einem Patienten in Not ein Online-Gespräch führen. Das spart viel Zeit, macht mich unabhängiger, ist bequem. Ein Spielchen zwischendurch ist ja auch nicht verkehrt, die Meditationsanleitung gibt es ebenfalls per App, was das Gewissen beruhigt. Ich habe noch keine Freunde, die ständig aufs Handy schauen, so dass es mich stören würde – aber ich höre es oft in der Praxis …. Und genau deshalb ist es mir wichtig, das hier einmal zum Thema zu machen:
- Neuerdings zeigt mir mein Smartphone sogar seit einiger Zeit an, wieviel Wochenzeit ich am Bildschirm verbringe. Die steigt ...
- Wie wichtig es mir geworden ist, merke ich jedes Mal genau dann, wenn es kaputt geht oder ich es verlegt habe, oder glaube, es verloren zu haben! Dann bricht nämlich Hektik aus!
- Schon vor 5 Jahren sagte mir eine vielbeschäftigte Klientin, sie halte sich für handysüchtig und wolle dies bewusst begrenzen.
- Immer öfter höre ich von Problemen bei Klienten, die durch Facebook, Cybermobbing, Handysucht bei Jugendlichen und Kindern, ...
- Ärger über Angehörige und Freunde, die beim Gespräch nicht mehr konzentriert sind, sondern nur mit Ihrem Handy beschäftigt sind
- Firmen verlangen, dass Mitarbeiter auf der Toilette das Handy abnehmen (!?)
Können Sie zu sich ehrlich sein: Wie viel Zeit verbringen Sie täglich an Ihren Handys, Tablets und mit dem Konsum anderer audiovisueller Medien? Ob es das Überbücken von Wartezeiten, die abendliche Lieblingsserie, das Beantworten von Nachrichten, das Hörbuch auf dem Weg zur Arbeit oder das Scrollen durch den Feed bei Facebook oder Instagram ist – da kommt sicher auch bei Ihnen einiges zusammen.