Fabel Wenn man sich selbst nicht vertraut
Über gute Ratschläge und was passieren kann,
wenn man sich selbst nicht vertraut
Es war einmal ein kleines Dorf, in dem man einen Mann vor der Miliz, die ihn zu Unrecht verdächtigte, versteckte. Er wurde von allen geliebt.
Doch der Polizeichef forderte mit großem Druck, den Mann herauszugeben.
Und so stand das Wohlergehen des ganzen Dorfes auf dem Spiel und tagelange Beratungen im Dorfrat führten zu keinem Ergebnis. Es wurden lange Beratungen mit dem Bürgermeister und den Dorfgeistlichen abgehalten. Schliesslich fanden Sie in der Schrift einen Text, der lautete: „Es ist besser, einer stirbt und das Volk wird gerettet.“
Mit allergrösstem Bedauern übergab der Bürgermeister den unschuldigen Mann den Besatzungstruppen und bat ihn um Vergebung. Der Mann verzieh ihm, denn er wollte das Dorf nicht gefährden. Man folterte ihn grausam, seine Schreie waren im ganzen Dorf zu hören waren, und schließlich wurde er getötet.
Zwanzig Jahre später kam ein Prophet in das Dorf. Er fragte den Bürgermeister „Was habt ihr getan? Dieser Mann war von Gott ausersehen, der Retter dieses Landes zu werden. Und ihr habt ihn ausgeliefert, so daß er gefoltert und getötet wurde.“ „Was sollte ich denn anderes tun?“, wandte der Bürgermeister ein. „Der Priester und ich sahen in der Schrift nach und handelten entsprechend.“„Das war euer Fehler“, sagte der Prophet, „ihr saht nur in die Schrift. Ihr hättet auch in seine Augen sehen sollen."