Suchterkrankung Magersucht Bulimie und Anorexia nervosa


Über die Suchterkrankungen Anorexia Nervosa und Bulimie

Viele kennen der Unterschied der beiden weit verbreiten Essstörungen nicht, obwohl in Deutschland 0,5-1% der 15- bis 25-jährigen Frauen and Magersucht und 3-4% der 18 bis 35-jährigen an Bulimie erkrankt sind. In diesem Artikel beschreibe ich den Unterschied der beiden Erkrankungen, deren Symptome und mögliche Behandlungsansätze.

Der Volksmund nennt beides Sucht: Magersucht und Bulimie ist auch als Ess-Brech-Sucht bekannt. Jedoch haben Nahrungsmittel, anders als Substanzen wie Drogen oder Alkohol, keinen direkten Einfluss auf das zentrale Nervensystem und das Bewusstsein. Hier liegt keine körperliche Abhängigkeit vor, es treten keine Entzugserscheinungen auf. Forschungen haben ergeben, dass bestimmte neurologische Prozesse im Bereich des Belohnungszentrums im Gehirn jedoch denen einer Abhängigkeitserkrankung ähneln.

Welche Symptome deuten auf eine Magersucht?

Mit der Magersucht gehen eindeutige Symptome einher:

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  • drastische Gewichtsabnahme (BMI unter 17,5)
  • Vermeidung von hochkalorischen Speisen / Kontrolle der Nahrungsaufnahme / Kalorienzufuhr
  • teilweise (und nicht zwingend) absichtliches Erbrechen 
  • absichtliches Abführen/ Missbrauch von Diuretika
  • übertriebene körperliche Aktivität
  • Gebraucht von Appetitzüglern
  • panische Angst vorm Zunehmen
  • Ausbleiben der Monatsblutung bei Frauen
  • Libido/Potenzverlust bei Männern
  • erhöhte Wachstumshormonspiegel
  • erhöhte Cortisolspiegel (Stresshormon)
  • Schilddrüsenveränderungen
  • Störungen der Insulinsekretion
  • Verzögerung der Pubertät/Entwicklungshemmung
  • Fressattacken (Binge-Eating)
  • sozialer Rückzug
  • Körperschemastörung

Welche Symptome deuten auf eine Bulimie?

Eine Bulimie unterscheidet sich von der Magersucht oftmals vorangig durch das Untergewicht, welches bei Bulimikern meistens nicht vorliegt.

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    • Fressattacken (Binge-Eating) gefolgt von absichtlichem Erbrechen oder andren Gewichtsreduzierenden Maßnahmen
    • absichtliches Abführen/ Missbrauch von Diuretika
    • übertriebene körperliche Aktivität
    • Gebraucht von Appetitzüglern
    • meist ein normales Körpergewicht
    • panische Angst vorm Zunehmen
    • Blutspucken
    • Mgenschmerzen
    • Zahnprobleme
    • Selbstunsicherheit
    • hohes Bedürfnis nach Anerkennung
    • Körperschemastörung

 

 

Esstörungen sind kein „Frauenproblem“ mehr!

Essstörungen sind häufiger bei jungen Mädchen und Frauen zu finden als bei Jungen und Männern. Untersuchungen zufolge sind rund zehn Prozent der an Anorexia nervosa und Bulimia nervosa erkrankten Personen männlich. Bei der Binge-Eating-Störung ist von einem höheren Anteil auszugehen.

Junge Männer wünschen sich häufig mehr Anerkennung und hoffen, diese mit einem Körper zu erlangen, der dem männlichen Schönheitsideal entspricht. Magersucht bei Männern zeigt sich daher nicht nur im Magersein, sondern häufig auch in Form von exzessivem Sportverhalten und intensivem Muskeltraining. Sie stellen dann ihre Ernährung um, essen nur, was den Muskelaufbau fördert, verbieten sich Kohlenhydrate und Fette. Der geformte und starke Körper wird zum Symbol für Selbstdisziplin und Erfolg. Das Leben dreht sich vorrangig um Training und Diät. Sozialer Rückzug ist eine häufige Folge davon. 

Warum ist Magersucht so gefährlich?

71506768 sMagersucht hat leider die höchste Sterblichkeitsrate von allen psychischen Erkrankungen. Nach Angaben des Bundesfachverbands Essstörungen sterben bis zu 15 Prozent der Erkrankten an der Magersucht - entweder durch Infektionen, Herzprobleme oder auch durch Suizid. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) teilt mit, dass Menschen mit Magersucht ein mehr als fünffach höheres Risiko haben zu sterben als Gleichaltrige ohne Erkrankung.

Diese gesundheitlichen Gefahren, werden von den Betroffenen meist gar nicht wahrgenommen. Sie verharmlosen ihr Essverhalten und reagieren mit Ablehnung und Aggression, wenn man sie konfrontiert. Gerade wo mager sein so modern ist, sehen sie darin nichts Krankhaftes und suchen eher spät oder gar nicht Hilfe. Viele Angehörige machen immer wieder deutlich, dass etwas geschehen sollte, drängen auf Behandlung. Doch wenn die Betroffenen nicht dazu bereit sind, sind die Erfolgsaussichten einer Therapie gering. Generell ist die Abbruchquote sehr hoch, ebenso die Rückfallquote.

Warum ist Bulimie so gefährlich?

Durch das meist normale Köpergewicht ist eine Bulimie Erkankung oft schwer zu erkennen. Genau dies macht die Erkrankung auch so gefährlich. Betroffene agieren oft im Heimlichen. Ähnlich wie bei der Anorexie können organische Folgeschäden aufgrund der Mangel– bzw. Fehlernährung und der Magensäure oder durch den übermäßigen Konsum von Abfühmitteln resultieren. Typisch ist auch ein Angriff der Zähne in Form von  Karies, die durch Erbrechen und Laxanzienabusus herbeigeführt wird. Fotolia 33337673 XS

Diäten können das Risiko von Magersucht enthalten

Natürlich fördert nicht jede Diät fördert die Entstehung einer Magersucht, dazu braucht es mehr Auslöser, nämlich genetische Veranlagung, biologische Einflüsse sowie soziokulturelle Faktoren und individuelle Erlebnisfaktoren. Gerade Mädchen, die wegen ihrer Figur gehänselt wurden, kompensieren dies mit Diäten und bleiben häufig darauf hängen. Es ist ja nicht allein das Problem des Essens, sondern der Betroffene versucht mit allen Mitteln, Schwierigkeiten und unangenehme Gefühle damit zu bewältigen, weil er oder sie keinen anderen Weg dafür sieht. Essstörungen haben immer psychische Hintergründe.

Und doch hat schon bei so manchem die Essstörung mit einer harmlos erscheinenden Diät begonnen oder gar einer Fastenkur. Wenn man dann auch noch extra Anerkennung erhält für die Gewichtsaufnahme, dann erkranken besonders leistungsorientierte und strebsame Menschen mit hohen Zielen und einem niedrigen Selbstwertgefühl an Magersucht. 

Sehen Sie hier eine Interview-Serie mit einer geheilten Patientin: 

Meine Vorgehensweise

Ich kläre in der ersten Sitzung ab, wie schlimm die Sucht ist und verweise auf Behandlung in einer Klinik, wenn ich den Eindruck habe, dass eine wöchentliche Sitzung -  noch dazu private Therapie - für den Betroffenen nicht machbar ist.

Gerne stehe ich dann meinen Patienten auch nach einem Klinikaufenthalt zur Seite, um die Auslöser der Sucht mit liebevollen und verständnisvollen Mitteln zu heilen. Mit den von mir benutzten Frage- und Imaginationstechniken bearbeite ich mit meinen Patienten mögliche Ursachen, auslösende Situationen sowie daran, dem Verstand automatisch neue Alternativen anzubieten, die schließlich dazu führen, dass sie mit ihren Gefühlen anders umgehen können, wenn das Bedürfnis entsteht, nichts mehr oder viel zu viel zu essen. Sinkt das Gewicht auf ein Mindestmaß, bin ich verpflichtet, wieder auf eine Klinik zu verweisen! 

Auch hier finden wir gemeinsam neue Wege, zurück in ein Leben mit weniger Problemen mit dem Essen und dem Aussehen.

Mein Wirkungskreis

Vor Ort in meiner Praxis
in Schifferstadt

Im Umkreis
Speyer, Ludwigshafen, Mannheim, Limburgerhof, Mutterstadt, Waldsee, Neuhofen, Böhl-Iggelheim, Hassloch

Großraum Rhein-Neckar
Heidelberg, Weinheim, Germersheim, Karlsruhe, Bensheim, Heppenheim, Landau/ Pfalz, Neustadt/Wstr., Grünstadt, Frankental, Worms, Viernheim.

 

 

Heilpraktiker für Psychotherapie
in Schifferstadt auf jameda