Rezension von Gerald Hüther über die Macht innerer Bilder
Mein Hörbuch/Lesetipp für Sie:
Gerald Hüther über die Macht innerer Bilder
Über den Autor
Prof. Dr. Gerald Hüther zählt zu den renommiertesten Hirnforschern Deutschlands. Er wurde 1951 in Gotha geboren, hat in Leipzig studiert und in Jena promoviert, bevor er zum Max-Planck-Institut für Experimentelle Medizin in Göttingen wechselte. Er interessiert sich vorwiegend für die frühen Erfahrungen im menschlichen Leben und deren Einfluss auf die Hirnentwicklung, wozu vor allem emotionale Reaktionen wie Angst und Stress gehören. Seine Erkenntnisse veröffentlicht Hüther nicht nur für die Fachwelt, sondern auch in - auch für Laien - gut zugänglichen Sachbüchern.
Innere Bilder - das sind all die Vorstellungen, die wir in uns tragen und die unser Denken, Fühlen und Handeln bestimmen. Es sind Ideen und Visionen von dem, was wir sind, was wir erstrebenswert finden und was wir vielleicht einmal erreichen wollen. Es sind im Gehirn abgespeicherte Muster, die wir benutzen, um uns in der Welt zurechtzufinden. Wir brauchen diese Bilder, um Handlungen zu planen, Herausforderungen anzunehmen und auf Bedrohungen zu reagieren. Aufgrund dieser inneren Bilder erscheint uns etwas schön und anziehend oder hässlich und abstoßend.
Innere Bilder sind also maßgeblich dafür, wie und wofür wir unser Gehirn benutzen.
Über das Buch
Woher kommen nun unsere inneren Bilder? Wie werden sie von einer Generation zur nächsten übertragen? Was passiert, wenn bestimmte Bilder verloren gehen? Gibt es innere Bilder, die immer weiterleben? Benutzen nur wir oder auch andere Lebewesen innere Bilder, um sich im Leben zurechtzufinden? Gibt es eine Entwicklungsgeschichte dieser inneren Muster? Besonders spannend fand ich hier auch, dass nicht nur wir Menschen diese inneren Bilder übertragen bekommen, sondern auch viele andere Lebewesen.
Der Hirnforscher sucht in seinem neuen Buch nach Antworten auf diese Fragen - nicht als Erster, aber erstmals aus einer naturwissenschaftlichen Perspektive. Er schlägt eine bisher unbekannte Brücke zwischen natur- und geisteswissenschaftlichen Weltbildern, die eine Verbindung zwischen materiellen und geistigen Prozessen, zwischen der äußeren Struktur und der inneren Gestaltungskraft aller Lebensformen schafft. Diese Synthese gelingt dem Autor mit der ihm eigenen Leichtigkeit in der Darstellung.
Wie viele meiner Leser wissen, fasziniert mich das Thema innerer Bilder schon fast ein Leben lang. Und hier habe ich wieder viel gelernt von ihm!
Und so wünsche ich Ihnen auch hier dasselbe gute Hörvergnügen, das mir bereitet wurde. Sollten Sie unsicher sein: schauen Sie doch einmal auf YouTube nach, sie finden sehr interessante Vorträge von ihm zu den unterschiedlichsten Themen, u.a. auch der gelungenen Kindererziehung!