Der Blick einer Frau auf sich im Wandel der Zeit: der lila Hut

Der Lila Hut oder die Schönheit einer Frau im Wandel

Mit 3 Jahren: sie schaut  sich im Spiegel an und sieht eine Königin.

Mit 8 Jahren: sie schaut sich an und sieht das Aschenputtel.

Mit 15 Jahren: sie schaut sich an und sieht sich als die Stiefschwester von Aschenputtel:
“Mama, so kann ich unmöglich zur Schule gehen!”

Mit 20 Jahren: sie schaut sich an und sieht sich “zu dick, zu dünn, zu klein, zu groß, die Haare sind zu kraus oder zu glatt”, aber sie geht trotzdem aus.

Mit 30 Jahren:  sie schaut sich an und sieht sich “zu dick, zu dünn, zu klein, zu groß, die Haare sind zu kraus oder zu glatt”, aber sie findet, sie habe jetzt keine Zeit, sich darum zu kümmern und geht trotzdem aus.

Mit 40 Jahren: sie schaut sich an und sieht sich “zu dick, zu dünn, zu klein, zu groß, die Haare sind zu kraus oder zu glatt”, aber sie sagt, sie sei “zumindest sauber” und sie geht trotzdem aus.

Mit 50 Jahren: sie schaut sich an und findet: “ich bin ich” und geht überall hin, wo sie hingehen will.

Mit 60 Jahren: sie schaut sich an und erinnert sich an all die Menschen, die sich nicht mehr im Spiegel betrachten können. Sie geht hinaus in die Welt und erobert sie.

Mit 70 Jahren: sie schaut sich an und sieht Weisheit, Lachen und Fähigkeit zur Achtsamkeit, sie geht aus und genießt das Leben.

Mit 80 Jahren: sie kümmert sich nicht mehr darum, in den Spiegel zu schauen. Sie setzt sich ganz einfach einen lila Hut auf und geht aus, um sich mit der Welt zu vergnügen.

Man kann sich nun fragen:

Vielleicht sollten wir alle jenen lila Hut schon früher aufsetzen?

oder auch Jede Zeit birgt in sich ihre Lernerfahrung, und was habe ich in jeder Phase Gutes  und Wichtiges gelernt?